Woche der Kritik

Vom 5. bis 12. Februar 2015 findet in Berlin die Woche der Kritik statt.

12.01.2015

Filmkritik wird Programm

Cannes hat sie, Venedig und Locarno haben sie, und 2015 bekommt nun auch Berlin eine Woche der Kritik. Während der Berliner Filmfestspiele zeigen Filmkritiker_innen an sieben Abenden bemerkenswerte internationale Filme, die zugleich Ausgangspunkt für anschließende Diskussionen zu Aspekten von Kino und Filmkritik sind.

„Was andere Festivals längst haben, fehlt in Berlin: Eine Stelle, die nicht Massen von Filmen aufeinandertürmt, sondern ‚das Kino‘ als ganzes anschaut und es in einzelnen Filmen wiederfindet.“ – Dietrich Brüggemann zur Woche der Kritik.

Zwischen dem 5. und dem 12. Februar 2015 präsentiert die Woche der Kritik an sieben Abenden im Hackesche Höfe Kino internationale Kurz- und Langfilme unterschiedlicher Genres. Die im Anschluss stattfindenden Diskussionen wenden sich an ein breites Publikum, das Lust hat, Kino und seine kulturelle Bedeutung aktiv weiterzudenken.

Die Veranstaltungen sind für Akkreditierte der Berlinale und Mitglieder des VdFk kostenlos.

Auf der Website www.wochederkritik.de werden regelmäßig Neuigkeiten zum Programm und den Gästen sowie Texte zur Woche der Kritik veröffentlicht.

Die Woche der Kritik wird veranstaltet vom Verband der deutschen Filmkritik e.V. in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.

Lust am Film

„Nur das Kino-Denken und das Kino-Sehen aus seiner Geschichte und aus der Kenntnis seiner Möglichkeiten heraus bestätigt und befördert ein vitales Filmemachen, das klug, experimentell, freudvoll, lebensnah ist.“ – Dominik Graf zur Woche der Kritik

Die Woche der Kritik schafft zur Berlinale einen Ankerpunkt für alle, die intellektuelle Reflexion mit sinnlicher Lust am Filmerlebnis verbinden. Unterstützt wird sie durch ein Netzwerk internationaler Filmkritiker_innen und Filmschaffender. Darunter finden sich neue Stimmen wie etablierte Akteure. Bei den Diskussionen im Anschluss an die Filmprogramme sind Vertreter_innen kontroverser Positionen eingeladen, das Programm in Frage zu stellen.
Wie sehen wir Filme? Welche Filme wünschen wir uns? Was macht Kino zu Kino?

Auswahl und Filmspektrum

Zwei Ansprüche spielten bei der Filmauswahl eine Rolle: Präsentiert werden sollte mitreißendes, gewagtes, überraschendes Kino, das kulturkritisches Diskussionspotential bietet. Die zehn Filme, die für die erste Ausgabe der Woche der Kritik zusammengestellt wurden, bilden ein breites Themenspektrum ab von AKTIVISMUS, WIDERSTAND und PROVOKATION über GENRE, STATUS und KONTROVERSE bis hin zur programmatischen LUST. Bei allen Werken handelt es sich um aktuelle internationale Filmproduktionen. Independentprojekte, Erstlingsfilme und ein Hochschulbeitrag stehen gleichberechtigt im Programm neben großen Produktionen mit Starbesetzung. Die Filme werden in der Originalversion mit englischen Untertiteln gezeigt.

Für die Auswahl zeichnet ein fünfköpfiges Team verantwortlich: Es setzt sich zusammen aus drei Verfassern des Flugblatts für aktivistische Filmkritik, das im Mai 2014 in Oberhausen lanciert wurde – den Kritiker_innen Dunja Bialas, Frédéric Jaeger und Dennis Vetter -, sowie zwei sich gleichermaßen für ästhetische Experimente und Filmtradition einsetzenden Kritikern, Lukas Foerster (Perlentaucher, taz, Freitag) und Michael Kienzl (critic.de).

Als Weltpremiere konnten wir den neuen Film von Bernard Émond gewinnen. Der gelernte Anthropologe aus Québec war mit seinen ersten beiden Spielfilmen in der Semaine de la Critique in Cannes vertreten und wurde seither mit seinen Werken u. a. nach Locarno und Toronto eingeladen. In dem gerade fertiggestellten Le Journal d’un vieil homme (The Diary of an Old Man) adaptiert er die Tschechow-Novelle „Eine langweilige Geschichte“ unaufgeregt als Appell gegen Kulturpessimismus. Ein Film, der den Widerstand als einen Akt der stillen Souveränität verkörpert.

Am anderen Ende des Spektrums steht der neueste Film von Johnnie To, eine rasante romantische Komödie, die nicht nur den Finanzkapitalismus aufs Korn nimmt, sondern auch die Rollenklischees des Genres treffend karikiert. Don’t Go Breaking My Heart 2 – der im Double Feature mit dem ersten Teil zu sehen sein wird – ist das selbständig funktionierende Sequel des Franchises aus Hongkong, mit einer großen Riege Superstars und einem Oktopus, der die Zukunft vorhersieht. Seine Premiere feierte der Film im September 2014 in Toronto.


Auf einen Blick:

Veranstaltungsort: Hackesche Höfe Kino, Rosenthaler Straße 40/41, Berlin
Zeitraum: 5. bis 12.02.2015 (täglich außer Montag)
Anfangszeiten: 20:30 Uhr, Sonntag auch 18:00 Uhr
Die Diskussionsveranstaltungen finden in englischer Sprache statt.
Der Preis der deutschen Filmkritik wird am Montag, den 09. Februar 2015, verliehen (Einlass nur mit Einladung)
Für Akkreditierte der Berlinale und VDFK-Mitglieder freier Eintritt (Kontingent)

Save the Date: Die Pressekonferenz zur Woche der Kritik findet am 22. Januar 2015 um 17:30 Uhr im Hackesche Höfe Kino statt.

Kontakt für Presse

presse@wochederkritik.de
Deniz Sertkol
+49 (0)30 440 334 88
Franziska Schuster
+49 (0)30 55 57 97 37

Kontakt Heinrich-Böll-Stiftung

Christian Römer, Referent Kultur und Neue Medien
roemer@boell.de
Tel. +49 (0)30 285 34 – 252

Das Programm auf einen Blick:

  Woche der Kritik 2015, Programm auf einen Blick