23. Mannheimer Filmsymposium

Das 23. Mannheimer Filmsymposium trug das Thema "Eros und Tod – Leidenschaft und Grenzerfahrungen im Film".  Es fand vom 24. bis 26. Oktober 2008 im Mannheimer Cinema Quadrat statt. Veranstalter waren das kommunale Kino Mannheims, das Cinema Quadrat. Der VdFk ist einer der Kooperationspartner, die anderen sind der Bundesverband kommunale Filmarbeit (BKF), der Bundesverband Kamera (BVK), der Bundesverband Filmschnitt-Editor, die AG Kurzfilm und die AG Dok. Zu sehen waren Filme von 1921 bis 2005 zum Teil Raritäten. Dazu kamen Vorträge und Diskussionsrunden.

Die Verbindung von Eros und Tod ist kulturhistorisch gesehen ein uraltes Thema und beschäftigte bereits die alten Griechen. Aber auch im Film zählen Tod und Eros seit Anbeginn zu den großen Themen. Im  filmkundlichen Symposium wollen wir hierzu einen spannenden, facettenreichen Diskurs entfalten: Die Beschreibung oder Darstellung erotischer Erfahrung als Todeserfahrung ist uns allen aus bildender Kunst und Literatur geläufig. Welche Assoziationen und Bilder liefert uns der Film zum tödlichen Eros oder auch zum "vergifteten Eros?

Im Genrekino spiegeln die Vampir-Filme eine besondere Verbindung von Eros und Tod, wenn der die erotische Eroberung symbolisierende Biss einerseits für das normale Leben tödlich ist und andererseits zu einem untoten Dasein verdammt. Dabei ist es interessant zu beobachten, wie das Genre über die Jahrzehnte hinweg, von den Klassikern der Stumm- und frühen Tonfilmzeit über die Sex- und Trash-Produktionen der 60er und 70er Jahren bis hin zu modernen Wiederbelebungen wie Blade und  The Addiciton, Wandlungen durchlief und immer wieder andere Aspekte des ewig Gleichen entdeckte.

Auch die meist "tödlichen" Frauen im Film Noir vereinen die Elemente Eros und Tod in sich und vermitteln die Erfahrung, dass eine erotische Erfahrung nur mit dem Tod oder dem Töten eines anderen erkauft werden kann – meist muss sogar mit beidem bezahlt werden.

Im zunehmend auch in Europa bekannter werdenden japanischen Kino leben die Geister Verstorbener unter uns oder kommunizieren mit uns aus einer Zwischenwelt. Wie in der Literatur durchzieht auch die Personifizierung des Todes die Filmgeschichte vom Müden Tod über Das 7. Siegel bis zu Rendezvous mit Joe Black – welche Wirkungen löst dies aus, welche Rollen nimmt der Tod ein, neben der, das Leben zu nehmen?

Die Thematisierung des Eros birgt natürlich auch immer wieder Fragen der Zensur – und soweit sie rigide war – ihrer Umgehung. Was ließ sich Hollywood nicht alles einfallen, um den Production Code zu umgehen und wie viel erotische Fantasie entfacht die Zensur? Letztes Thema waren die Perversionen des Splatter-Kinos oder deren sophistizierte Fassung am Beispiel eines David Cronenberg-Filmes.

Presse-Rückfragen
Dr. Peter Bär
Telefon: 0621 1264625 · Fax: 0621 1264621
E-Mail: baer-mannheim@t-online.de

Konzeption und Programm
Dr. Peter Bär, Uwe Berresheim, Alexandra Fragstein, Michael Jurich, Nadja Lambacher, Stefan Scharwatz, Michael Schwartzkopff, Dr. Ide Sczackiel, Aleksandra Tomic

VdFk-Referenten
Gerhard Midding, Dr. Marcus Stiglegger, Rüdiger Suchsland

Freitag, 25. Oktober

Samstag, 25. Oktober

Sonntag, 26. Oktober

weitere Infos
http://www.cinema-quadrat.de