Nominierungen für den Preis der deutschen Filmkritik 2023 stehen fest

„Roter Himmel“, „Die Theorie von Allem“, „Sonne und Beton“ und „Music“ sind die Favoriten für den Preis der deutschen Filmkritik 2023.

Roter Himmel (Regie: Christian Petzold) © Piffl Medien

Im zurückliegenden Jahr verlief der Kinobetrieb nach schwierigen Corona-Jahren wieder im davor gewohnten Umfang, wenn auch das Publikum bislang zum Teil noch recht zögerlich zurückkehrt. Vor allem auch beim deutschen Film gab es etliche Höhepunkte zu verzeichnen. 21 Spiel- und Dokumentarfilme sowie je drei Kinder-, Experimental- und Kurzfilme, die im Kalenderjahr 2023 in die deutschen Kinos kamen oder Festivalpremiere feierten, haben es nun in die engere Wahl der Nominierten für den Preis der deutschen Filmkritik geschafft.

Mit jeweils fünf Nominierungen führen Christian Petzolds „Roter Himmel“ und Timm Krögers „Die Theorie von Allem“ die Nominierungsliste an. Dahinter folgen Angela Schanelecs „Music“ und David Wnendts „Sonne und Beton“ mit jeweils vier Nominierungen. Ann Orens „Piaffe“ und Max Gleschinskis „Alaska“ wurden je dreimal nominiert. In der Kategorie für die beste Bildgestaltung erhielt mit „Miyama, Kyoto Prefecture“ von Rainer Komers auch ein Dokumentarfilm eine Nominierung. Zu den Nominierten als Bester Dokumentarfilm gehören u.a. „Jeder schreibt für sich allein“ von Dominik Graf und Felix von Boehm, „Life is not a competition, but I am winning“ von Julia Fuhr Mann und „Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung“ von Sergei Loznitsa.

Weitere Nominierungen gehen unter anderem an Spielfilme von Helena Wittmann und Ilker Çatak sowie an drei Debütfilme, die je zwei Nominierungen erhalten. Für die Schauspielpreise wurden unter anderem Sandra Hüller, Susanne Wolff, Thomas Schubert und Christina Große nominiert. Die Nominierungen für Spielfilme verteilen sich auf 15 Filme. Sie bilden damit ein diverses Spektrum an Ästhetiken, Geschichten, weltanschaulichen wie politischen Perspektiven ab.

In den Kategorien Bester Kinderfilm, Bester Kurzfilm und Bester Experimentalfilm sind jeweils drei Filme nominiert. Darunter befinden sich etwa neue Filme von Johannes Honsell, Stefan Westerwelle, Marion Kellmann und Azin Feizabadi.

Der Preis der deutschen Filmkritik wird seit über 60 Jahren vom Verband der deutschen Filmkritik verliehen und ist der einzige deutsche Filmpreis, der ausschließlich von Kritiker*innen vergeben wird. Er richtet sich weder nach wirtschaftlichen, regionalen noch politischen Kriterien, sondern ausschließlich nach künstlerischen. Der Preis wird in 12 Kategorien an deutsche Filme vergeben, die im vorhergehenden Kalenderjahr in den Kinos bzw. auf Festivals zu sehen waren.

Die Preise 2023 werden in Anwesenheit vieler Nominierter während der Berlinale verliehen. Die Verleihung findet am Sonntag, dem 18. Februar erneut in der Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz statt. Der Verband wird dabei unterstützt von der Agentur Barbarella Entertainment.

Die Theorie von Allem (Regie: Timm Kröger) © Neue Visionen

Die Nominierungen im Einzelnen:

BESTER SPIELFILM

Music (Regie: Angela Schanelec)

Piaffe (Regie: Ann Oren)

Roter Himmel (Regie: Christian Petzold)

Sonne und Beton (Regie: David Wnendt)

Die Theorie von Allem (Regie: Timm Kröger)

BESTES SPIELFILMDEBÜT

Bulldog (Regie: André Szardenings)

Drifter (Regie: Hannes Hirsch)

Falling Into Place (Regie: Aylin Tezel)

Letzter Abend (Regie: Lukas Nathrath)

Piaffe (Regie: Ann Oren)

BESTE SCHAUSPIELERIN

Simone Bucio (Piaffe)

Christina Große (Alaska)

Sandra Hüller (Sisi & Ich)

Bayan Layla (Elaha)

Susanne Wolff (Sisi & Ich)

BESTER SCHAUSPIELER

Gottfried Breitfuss (Die Theorie von Allem)

Lorenz Hochhuth (Drifter)

Karsten Mielke (Alaska)

Julius Nitschkoff (Bulldog)

Thomas Schubert (Roter Himmel)

BESTES DREHBUCH

Johannes Duncker, Ilker Çatak (Das Lehrerzimmer)

Timm Kröger, Roderick Warich (Die Theorie von Allem)

Christian Petzold (Roter Himmel)

Angela Schanelec (Music)

David Wnendt, Felix Lobrecht (Sonne und Beton)

BESTE BILDGESTALTUNG

Helena Wittmann (Human Flowers of Flesh)

Roland Stuprich (Die Theorie von Allem)

Jean-Pierre Meyer-Gehrke (Alaska)

Hans Fromm (Roter Himmel)

Rainer Komers (Miyama, Kyoto Prefecture)

BESTE MONTAGE

Andreas Wodraschke (Sonne und Beton)

Angela Schanelec (Music)

Helena Wittmann (Human Flowers of Flesh)

Silke Olthoff (Letzter Abend)

Bettina Böhler (Roter Himmel)

BESTE MUSIK

Marvin Miller (Das Lehrerzimmer)

Diego Ramos Rodríguez (Die Theorie von Allem)

Kangding Ray (Wann kommst du meine Wunden küssen)

Enis Rotthoff, Konstantin Scherer (Sonne und Beton)

Doug Tielli, Aliocha Schneider (Music)

BESTER DOKUMENTARFILM

Für immer (Regie: Pia Lenz)

Jeder schreibt für sich allein (Regie: Dominik Graf, Felix von Boehm)

Landshaft (Regie: Daniel Kötter)

Life is not a competition, but I’m winning (Regie: Julia Fuhr Mann)

Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung (Regie: Sergei Loznitsa)

BESTER KINDERFILM

Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen (Regie: Johannes Honsell)

Himbeeren mit Senf (Regie: Ruth Olshan)

Kannawoniwasein! (Regie: Stefan Westerwelle)

BESTER KURZFILM

Baigal Nuur – Lake Baikal (Regie: Alisi Telengut)

Ralentir la Chute (Regie: Camille Tricaud, Franziska Unger)

Slimane (Regie: Carlos Pereira)

BESTER EXPERIMENTALFILM

The early rains which wash away the chaff before the spring rains (Regie: Heiko-Thandeka Ncube)

…und der Sünder bereut (Regie: Marion Kellmann)

Shadowless: In Transit (Regie: Azin Feizabadi)

Jurymitglieder Preis der deutschen Filmkritik 2023:

SPIELFILM UND EINZELLEISTUNGEN

Patrick Heidmann, Daniel Kothenschulte, Christoph Petersen, Britta Schmeis, Bettina Schuler

KURZ- & EXPERIMENTALFILM

Lucas Barwenczik, Nino Klingler, Teresa Vena

DOKUMENTARFILM

Malik Berkati, Dunja Bialas, Barbara Lorey de Lacharrière

KINDERFILM

Katrin Hoffmann, Verena Schmöller, Holger Twele