Nominierungen für den Preis der deutschen Filmkritik 2015:
Filmkritiker nominieren 32 deutsche Produktionen für Auszeichnungen in 12 Kategorien
Die Jurys des Verbandes der deutschen Filmkritik haben ihre Favoriten für den seit 1956 vergebenen Preis der deutschen Filmkritik bekannt gegeben – insgesamt 32 verschiedene Filme aus dem vergangenen Kinojahr wurden für die 12 Kategorien der renommierten Auszeichnung nominiert: Gleich vier Nominierungen erhalten sowohl Burhan Qurbanis „Wir sind jung. Wir sind stark“ über die ausländerfeindlichen Übergriffe im Rostock der Nachwendezeit als auch Christian Froschs „Von jetzt an kein zurück“ über die Auswirkungen der 1968er-Revolte. Während Qurbanis präzise Chronologie der Ereignisse im Sommer 1992 Nominierungen als bester Spielfilm, für den besten Darsteller (Jonas Nay), die beste Kamera und den besten Schnitt erhält, ist Christian Froschs facettenreiches Porträt der BRD-Ära als bester Spielfilm, für die beste Darstellerin (Victoria Schulz), die beste Musik und den besten Schnitt nominiert. Mit jeweils drei Nominierungen gehen Sebastian Schippers in einer einzigen Einstellung gedrehtes Drama „Victoria“ und Max Linz’ Spielfilmdebüt, die Farce „Ich will mich nicht künstlich aufregen“, in das Rennen um dem Preis der deutschen Filmkritik, der am 15. Februar 2016 vergeben wird. Dabei ist Sebastian Schippers konzentriert fiebrige Schilderung einer Berliner Nacht „Victoria“ nicht nur als bester Spielfilm des Jahres nominiert, sondern auch für die beste Kamera und die beste Musik. Max Linz’ vielschichtiger Blick auf das Verhältnis zwischen Kunst und Politik in „Ich will mich nicht künstlich aufregen“ wurde von den Filmkritikern des Verbandes der deutschen Filmkritik (VdFk) sowohl als bester Spielfilm als auch als bestes Debüt des Jahres nominiert. Außerdem erhält der Film eine Nominierung für die beste Musik. Mit jeweils zwei Nominierungen folgen Lars Kraumes Kammerspiel „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (bester Spielfilm, bester Darsteller) sowie Dietrich Brüggemanns Satire „Heil“ (bestes Drehbuch, bester Schnitt).
Als einziger deutscher Filmpreis, der ausschließlich von Kritikern vergeben wird, zeichnet der Preis der deutschen Filmkritik seit 1956 deutsche Filme aus, die nicht nach wirtschaftlichen, länderspezifischen oder politischen Kriterien bewertet werden, sondern ausschließlich nach künstlerischen. Erster Preisträger war vor sechzig Jahren Helmut Käutners „Der Hauptmann von Köpenick“, im vergangenen Jahr wurde Johannes Nabers „Zeit der Kannibalen“ als bester Film des Jahres ausgezeichnet. Ermittelt werden die Gewinner über Jurys aus Mitgliedern des Verbandes der deutschen Filmkritik (VdFk). Die Preisverleihung findet im Rahmen der Berlinale am Montag, den 15. Februar 2016, in Anwesenheit von Nominierten und Preisträgern statt. Der Preis wird in 12 Kategorien an deutsche Filme vergeben, die im vorangehenden Kalenderjahr in den Kinos zu sehen waren.