Protestschreiben
Der VDFK kritisiert die Entscheidung von Barefoot Films und Warner Bros., für den neuen Til Schweiger-Film „Zweiohrküken“ keine Pressevorführungen anzusetzen. Pressevorführungen sind die unabdingbare Voraussetzung für eine öffentliche Auseinandersetzung über Film; wer seinen Film vorher nicht zeigt, entzieht sich dieser Diskussion.
Im Fall „Zweiohrküken“ kommen zwei weitere bedenkliche Umstände hinzu. Zum einen wurde der Film mit beträchtlichen Summen Steuergeldes gefördert (die FFA förderte mit 550.000 Euro, der DFFF mit 860.000 Euro, das Medienboard Berlin-Brandenburg mit 900.000 Euro). Die Fördergremien müssen sich die Frage stellen, ob sich eine derartige Unterstützung einerseits und eine derartige Behinderung eines öffentlichen Diskurses andererseits miteinander vereinbaren lassen – insbesondere, da es sich bei Til-Schweiger-Filmen inzwischen nicht mehr um die Ausnahme, sondern um die Regel handelt.
Zum anderen war in den zurückliegenden Wochen war in den vergangenen Wochen eine Selektion nach Unterwürfigkeit zu beobachten. Einzelne Medienvertreter bekamen „Zweiohrküken“ oder Ausschnitte daraus zu sehen; deren Auswahl erfolgte offensichtlich nach dem Prinzip, von wem eine positive Kritik zu erwarten war und von wem nicht. Ein solches Verhalten seitens einer Produktion und seine Tolerierung durch einen Verleih zerstört die Grundlagen der Zusammenarbeit in der Filmbranche.
Der VDFK unterstützt alle Medien, die sich auf Grund dieser Umstände entschlossen haben, über „Zweiohrküken“ nicht zu berichten.
Dr. Andrea Dittgen, Geschäftsführerin
Hanns-Georg Rodek, Vorstandssprecher