EMAF Medienkunstpreis der Deutschen Filmkritik 2018

Der EMAF Medienkunstpreis der Deutschen Filmkritik auf dem 31. European Media Art Festival in Osnabrück ging in diesem Jahr an Lukas Marxts Film Imperial Valley (cultivated run-off).


Lukas Marxt per Skype bei der Preisverleihung
Foto: EMAF/Angela von Brill

Die Jury aus Yun-Hua Chen, Conny E. Voester und Günter Minas begründete ihre Entscheidung wie folgt:

Der Verband der deutschen Filmkritik ist der Berufsverband der professionellen Film- und Medienjournalisten. Er vergibt auf dem EMAF einen Preis für den besten deutschen Beitrag innerhalb des internationalen Filmprogramms.

Mit dem diesjährigen Motto „Notizen aus der Wirklichkeit“ öffnete sich das Festival ausdrücklich auch dokumentarischen Formen. Die Einbeziehung fiktionaler Produktionen erweiterte das Spektrum der Beiträge zusätzlich. Innerhalb der äußerst unterschiedlichen Filme entschied sich die Jury für eine Arbeit, die mehreren Genres verpflichtet ist.

Zunächst sieht es so aus, als würde uns die grafische, ästhetisch interessante Struktur einer Landschaft gezeigt. Die Magie, die von atemberaubenden Luftaufnahmen ausgeht, verführt uns langsam zu einer konzentrierten Betrachtung.

Lukas Marxt nimmt uns mit in die Schwebe über Wüstenlandschaften in Kalifornien, in denen jetzt durch ein riesiges Bewässerungssystem landwirtschaftliche Superproduktion ermöglicht wird.

Die visuelle Strategie des Filmmachers ist klar und bestechend. Er verwendet vor allem eine Aufnahmtechnik, die für militärische Aufklärungsflüge entwickelt wurde. Lukas Marxt nutzt dies zur Aufklärung über dramatische Sachverhalte, indem er unser Staunen heranführt an die konkrete Gestalt industrieller Nahrungsmittelproduktion, mit der natürliche Ressourcen systematisch vernichtet werden. Damit gelingt ihm etwas, was für viele, die mit visuellen Medien arbeiten, ein hohes Ziel ist: das Unsichtbare sichtbar zu machen.