Preis der Filmkritik beim Filmfest Hamburg 2025 vergeben

Vom 25. September bis 4. Oktober 2025 fand zum 33. Mal das Filmfest Hamburg statt. Seit 2018 wird in Kooperation mit dem Verband der deutschen Filmkritik beim Festival in Hamburg der Preis der Filmkritik vergeben. 

Der undotierte Preis ging in diesem Jahr an den dänischen Film Second Victims (Det andet offer)Spielfilmdebüt von Zinnini Elkington. Ihr Film war in der Sektion Kaleidoscope, der Weltkino-Reihe des Festivals, zu sehen.

Second Victims (Det andet offer). Foto © REinvent Studios

Der Preis der Filmkritik 2025 beim Filmfest Hamburg geht an:

Second Victims

(Det andet offer)

Dänemark  2025

Regie und Buch: Zinnini Elkington

Darsteller: Özlem Saglanmak, Trine Dyrholm

Produktion: Meta Film

Inhalt:

Die Neurologin Alexandra stellt sich den Herausforderungen auf der unterbesetzten Station in einem dänischen Krankenhaus. Als erfahrene Ärztin trifft sie routinierte Entscheidungen im Minutentakt. Doch ihr Selbstvertrauen wird erschüttert, als sich ein Fall zu einer Tragödie entwickelt. Es kommt zu Schuldzuweisungen und Alexandra muss sich sowohl ihren eigenen Zweifeln stellen als auch der Verzweiflung der Angehörigen. 

Second Victims (Det andet offer). Foto © REinvent Studios

Begründung der Jury:

„Alle Ärzte haben Friedhöfe“ heißt es an einer Stelle von Zinnini Elkingtons Langfilm-Debüt. In dem eindringlichen Drama um eine Ärztin und ihr Ringen mit einer möglichen Fehldiagnose geht es darum, mit diesen Friedhöfen leben zu lernen und mit der Tatsache, dass trotz allem, was dank Wissenschaft und Medizintechnik möglich ist, niemand den Tod unter Kontrolle bringen kann, und dass die menschliche Macht über Leben und Sterben ihre Grenzen hat. Elkington bettet das in einen Film, der hautnah den Druck und die Überforderung einfängt, dem Menschen, die im Gesundheitssystem arbeiten, ausgesetzt sind. Das gelingt ihr und ihrem Team dank einer kongenialen Bildsprache, die expressiv mit ihren Schauplätzen arbeitet, dynamisch den Stress der Protagonist*innen vermittelt, aber auch in lang gehaltenen Einstellungen dem durchweg starken Schauspieler*innen-Ensemble den Raum gibt, die emotionale Reise der Figuren auszuspielen. Sowohl der Blick für starke Bilder als auch ihr Gespür für Timing und Schauspielführung machen uns gespannt auf weitere Arbeiten der Regisseurin.

Preisträgerin Zinnini Elkington beim Filmfest Hamburg. Foto © Michael Kottmeier

Über den Preis der Filmkritik entschieden in diesem Jahr die Filmjournalist*innen Sofia Glasl (Süddeutsche Zeitung), Felicitas Kleiner (Filmdienst) und Danny Marques Marçalo (NDR).

Die Jury: Sofia Glasl, Felicitas Kleiner, Danny Marques Marçalo. Foto © Martin Kunze