Vom 28. September bis 7. Oktober 2023 fand zum 31. Mal das Filmfest Hamburg statt. Seit 2018 wird in Kooperation mit dem Verband der deutschen Filmkritik beim Festival der Preis der Filmkritik vergeben.
Der undotierte Preis ging in diesem Jahr an den rumänischen Film Do Not Expect Too Much from the End of the World (Nu astepta prea mult de la sfârsitul lumii) von Radu Jude, der im August seine Weltpremiere beim Filmfestival Locarno hatte und jetzt beim Filmfest Hamburg in der Weltkino-Reihe Kaleidoskop zu sehen war.
Dazu ging eine Lobende Erwähnung an den französischen Film Der Fall Goldman (Le Procès Goldman) von Cédric Kahn, der seine Weltpremiere im Mai in der Quinzaine des cinéastes der Filmfestspiele Cannes hatte und jetzt beim Filmfest Hamburg in der Sektion Voilà!, einer Reihe zum frankophonen Gegenwartskino, gezeigt wurde.
Über den Preis der Filmkritik entschieden in diesem Jahr die Filmjournalist*innen Silvia Bahl (Filmdienst / programmkino.de), Matthias Dell (Deutschlandradio / zeit.de / Cargo), Danny Marques (NDR), Barbara Schweizerhof (epd Film / taz / Zeit online) und Anika Würz (Hamburger Abendblatt).
Der Preis der Filmkritik beim Filmfest Hamburg geht an:
Do Not Expect Too Much from the End of the World
(Nu astepta pre mult de la sfârsitu lumii)
Rumänien/Luxemburg/Frankreich/Kroatien 2023
Regie: Radu Jude
Begründung der Jury:
„Ein origineller Film, der aus der Gegenwart die Gegenwart kritisiert. Im Mittelpunkt steht eine Produktionsfahrerin, die am Rande der Erschöpfung über die Straßen Rumäniens brettert. Diese Geschichte wird unter anderem verschränkt mit einem Spielfilm über eine Taxifahrerin im Bukarest von 1981, satirischem Social Media-Material und Auftritten von Uwe Boll als Uwe Boll und Nina Hoss als österreichischer Produzentin, die nichts über ihre westliche Arroganz weiß. 163 Minuten Spektakel, klug montiert, leichtfüßig und voller bösartigem Witz.“
Eine Lobende Erwähnung geht an:
Der Fall Goldman
(Le Procès Goldman)
Frankreich 2023
Regie: Cédric Kahn
Begründung der Jury:
„Ein Gerichtsdrama, das einerseits mit großer Präzision der Genrelogik folgt und andererseits den Blick öffnet für jüdische Geschichte und rassistische Polizeigewalt.“