Nominierungen für den Preis der deutschen Filmkritik 2016

„Toni Erdmann“, „Vor der Morgenröte“ und „Wild“ Favoriten auf den Preis der deutschen Filmkritik 2016 – Ehrenpreis für Helke Misselwitz

Die Filmkritiker haben entschieden:

Nominierungen für den Preis der deutschen Filmkritik 2016 stehen fest

Mit sechs Nominierungen geht „Toni Erdmann“ von Maren Ade als Favorit auf die renommierte Auszeichnung ins Rennen. „Vor der Morgenröte“ von Maria Schrader folgt ganz knapp dahinter mit fünf Nominierungen. Weiterhin darf sich Nicolette Krebitz mit „Wild“ über vier Kritiker-Nominierungen freuen. Damit stammen in diesem Jahr alle drei Favoriten-Spielfilme von Regisseurinnen. Die insgesamt 46 Nominierungen in 12 Kategorien verteilen sich auf 27 Filme.

Den diesjährigen Ehrenpreis erhält die 1947 in Zwickau geborene Autorin und Filmregisseurin Helke Misselwitz. Damit wird eine Künstlerin geehrt, die in ihrer knapp 40-jährigen Schaffenszeit in der ihr eigenen Verbindung aus Persönlichem und Politischem, Spiegelungen ost- aber auch westdeutscher Befindlichkeiten geschaffen hat. Wie keine andere bietet sie mit ihrem oft dokumentarischen Werk einen wichtigen künstlerischen und kritischen Blick auf Fragen von Identität und Transnationalität.

Der Verband der deutschen Filmkritik wird die Preise im Rahmen der Berlinale am Montag, 13. Februar 2017, in Anwesenheit der Nominierten verleihen. Der Preis wird in 12 Kategorien an deutsche Filme vergeben, die im vorhergehenden Kalenderjahr in den Kinos zu sehen waren.

Der Preis der deutschen Filmkritik wird seit mehr als 60 Jahren verliehen und ist der einzige deutsche Filmpreis, der ausschließlich von Kritikern vergeben wird. Er richtet sich weder nach wirtschaftlichen, regionalen noch politischen Kriterien, sondern ausschließlich nach künstlerischen.
EHRENPREIS
Helke Misselwitz

BESTER SPIELFILM
Fado (Jonas Rothlaender)
Salt and Fire (Werner Herzog)
Toni Erdmann (Maren Ade)
Vor der Morgenröte (Maria Schrader)
Wild (Nicolette Krebitz)

BESTES SPIELFILMDEBÜT
Babai (Visar Morina)
Beti und Amare (Andy Siege)
Der Bunker (Nikias Chryssos)
Fado (Jonas Rothlaender)
Petting Zoo (Micah Magee)

BESTER DOKUMENTARFILM
Parchim International (Stefan Eberlein, Manuel Fenn)
Landstück (Volker Koepp)
Chamissos Schatten (Ulrike Ottinger)
Hinter dem Schneesturm (Levin Peter)
And-Ek Ghes (Philip Scheffner, Colorado Velcu)

BESTER KINDERFILM
Auf Augenhöhe (Evi Goldbrunner, Joachim Dollhopf)
König Laurin (Matthias Lang)
Molly Monster – Der Kinofilm (Ted Sieger, Michael Ekblad, Matthias Bruhn)

BESTER KURZFILM
Kaputt (Volker Schlecht, Alexander Lahl)
Der Struggle ist real (Britta Wandaogo)
Telefon Santrali (Sarah Drath)

BESTER EXPERIMENTALFILM
Copy Complete (Maria Auerbach)
Havarie (Philip Scheffner)
Thunder In My Heart (Carolina Hellsgård)

BESTE DARSTELLERIN
Luise Heyer (Fado)
Sandra Hüller (Toni Erdmann)
Julia Jentsch (24 Wochen)
Aenne Schwarz (Vor der Morgenröte)
Lilith Stangenberg (Wild)

BESTER DARSTELLER
Anand Batbileg/Tristan Göbel (Tschick)
Georg Friedrich (Wild)
Josef Hader (Vor der Morgenröte)
Eric Kabongo (Willkommen bei den Hartmanns)
Peter Simonischek (Toni Erdmann)

BESTES DREHBUCH
Maren Ade (Toni Erdmann)
Lars Hubrich (Tschick)
Maria Schrader, Jan Schomburg (Vor der Morgenröte)

BESTE KAMERA
Wolfgang Thaler (Vor der Morgenröte)
Colorado Velcu, Philip Scheffner, Parizan Nistor, Casino Nistor, Mario Ilie, Emporio Ilie, Noami Nistor, Fecioara Velcu, Zefir Chiciu, Jeckichan Velcu, Rata Miclescu, Calil Velcu, Donadoni Miclescu, Bernd Meiners u.a. (And-Ek Ghes)
Reinhold Vorschneider (Wild)

BESTER SCHNITT
Akiz, Philipp Virus, Anna-Kristin Nekarda (Der Nachtmahr)
Bettina Blickwede (Chamissos Schatten)
Heike Parplies (Toni Erdmann)

BESTE MUSIK
Levin Kärcher, Alula Araya (Beti und Amare)
Ernst Reijseger (Salt and Fire)
Toni Erdmann (Musikauswahl)

Aufgrund mehrfacher Rückfragen zur Nominierung von „Toni Erdmann“ in der Kategorie „Beste Musik“ weisen wir darauf hin, dass die Kategorie nicht auf eigene Musikkompositionen beschränkt ist, sondern wie in diesem Jahr geschehen auch die künstlerische Arbeit der Musikauswahl und deren Einsatz im Film gewürdigt werden kann. Die Offenheit der Kategorien beim Preis der deutschen Filmkritik ist uns wichtig. Allerdings möchten wir damit selbstverständlich nicht den Eindruck erwecken, dass wir die Arbeit von Musikkomponisten nicht wertschätzen, sondern im Gegenteil die Bedeutung von Musik im Kino in großer Bandbreite hervorheben.

Jurybesetzung 2016:
SPIELFILM/EINZELLEISTUNGEN:
Esther Buss (Filmdienst)
Matthias Dell (der Freitag)
Anke Leweke (DeutschlandRadioKultur, Die Zeit)
Julia Teichmann (Filmdienst)
Anke Westphal (Berliner Zeitung, Frankfurter Rundschau)

DOKUMENTARFILM:
Knut Elstermann (rbb, MDR, Arte)
Rainer Gansera (Filmdienst)
Martina Knoben (Süddeutsche Zeitung, epd Film)

KINDERFILM:
José García (textezumfilm, Die Tagespost)
Reinhard Kleber (Vision Kino, Kinofenster)
Johannes Litschel (Radio Dreyeckland)

KURZFILM:
Jennifer Borrmann (ray Filmmagazin, Filmdienst)
Claus Löser (Berliner Zeitung, taz)
Silvia Hallensleben (epd Film, taz, Tagesspiegel)

EXPERIMENTALFILM:
Dunja Bialas (artechock.de)
Hannes Brühwiler (critic.de)
Conny Voester (blackbox)

 

 

Sponsoren Preis der deutschen Filmkritik 2016