Der Preis der Filmkritik wird seit 2018 beim Filmfest Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Verband der deutschen Filmkritik vergeben. Der Preis ist undotiert. Mitglieder der Jury 2022 waren: Volker Behrens, Chen Yun-hua, Katrin Hillgruber, Danny Marques, Karsten Munt, Parvin Sadigh, Philipp Stadelmaier.
Ausgezeichnet wurde „R.M.N.“ des Rumänen Cristian Mungiu. Eine lobende Erwähnung wurde für den libanesischen Film „Dirty, Difficult, Dangerous“ von Wissam Charaf ausgesprochen.
Die Begründungen der Jury:
Preis der Filmkritik für „R.M.N.“ von Cristian Mungiu:
„Von zu Hause aus liegt alles im Westen.“ Das gilt für den Siebenbürger Sachsen im deutschen Schlachthof als auch für den subalternen Arbeitsmigranten aus Sri Lanka in der transsilvanischen Brotfabrik. Diese beiden Perspektiven und viele weitere führt Cristian Mungius Drama „R.M.N.“ in einem rumänischen Dorf zusammen. Historische Konflikte zwischen verschiedenen Ethnien brechen durch die Ankunft der Gastarbeiter wieder auf. Beeindruckend vielschichtig porträtiert Mungiu männliche Gewalt, Rassismus und das Scheitern von Aufklärung. Lokales und Globales verschränken sich zu einer poetischen Aporie: die wahren Raubtiere lauern zu Hause.
Lobende Erwähung für „Dirty Difficult Dangerous“:
„Ein Film, der auf magische Weise Schweres zu überraschender Leichtigkeit amalgamiert.“