Kurzfilm-Preis der deutschen Filmkritik 2009

Beim Filmfest Dresden (20. bis 25. April 2010) wurde rückwirkend der Preis der deutschen Filmkritik 2009 in der Sparte KURZFILM vergeben an


Heimspiel

von Bogdana Vera Lorenz

 

Der Preis wurde ausgewählt unter mehr als 200 deutschen Produktionen aus dem jahr 2009, die für das Dresdner eiungereicht wurden. „Heimspiel“ ist 21 Minuten lang, Wotan Wilke Möhring spielt die Hauptrolle.

Synopsis: Andreas Vossen ist Gymnasiallehrer im Fach Ethik. Und Hooligan. In der Meute prügelt er, bis sein Kopf leer ist und das Adrenalin durch seine Adern jagt. Seine Frau hat sich mit seinem dunklen Hobby arrangiert. Als jedoch ein neuer Schüler in die Klasse kommt und sein Doppelleben erkennt, drohen die sauber getrennten Welten zusammenzufallen.

 

 

Begründung der Jury:

Ein Mann, der Vorbild sein sollte, prügelt sich in seiner Freizeit. Zum Spaß, für den „Kick“. Dieser bemerkenswerte Kurzfilm konfrontiert uns mit einem unbequemen, unheimlichen Phänomen: Brutalität, die Selbstzweck ist – eine Gewalt, bei der die üblichen sozialkritischen Erklärungsmuster nicht greifen.
Kühl und distanziert, zugleich wuchtig und roh, zwingt der Film den Zuschauer aus seiner Deckung, weil er nicht nach dem Woher der Gewalt fragt, sondern nach dem Wohin. Er greift an, bleibt ambivalent – und das mit einem Hauptdarsteller, der in seiner Abgründigkeit als Ethiklehrer und Hooligan voll trifft.

Jury: Dr. Cosima Lutz, Günter Minas, Bernd Zywietz

Kontakt: ifs, Monika Bremen, Werderstraße 1, 50572 Köln, bremen@filmschule.de